Im Frühling hatte ich ja schon beschrieben, welcher Platz für Kräuter ideal ist. Und Kräuter kann man wirklich überall pflanzen und aufstellen. Doch wie sieht es jetzt, im Sommer mit der Pflege aus? Was muss man bei der Ernte beachten? Beim Gießen? Düngen?
Die Ernte
Bei der Ernte ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Das ist meistens dann, wenn die Blüte gerade eingesetzt hat. Dann nämlich hat die Pflanze ihre Energie in die Blätter gesteckt und diese voll entwickelt. Nach diesem Punkt fängt die Pflanze an, Blüten zu bilden und steckt keine Energie mehr in die Blätter, sondern in die Blütenbildung. Und genau das ist der Moment, an dem man ernten sollte.
Ein idealer Zeitpunkt ist dabei Abends (oder wer die Zeit hat: Vormittags), wenn die Sonne nicht mehr auf die Pflanze scheint und sich diese etwas von der Sonneneinstrahlung erholt hat.
Gleich zurückschneiden
Was man gleich bei der Ernte erledigen kann, ist der Rückschnitt. Oft braucht man nur ein paar Blätter, aber die Pflanze wächst weiter, so dass man sie gleich zurückschneiden kann und sie damit nicht auseinanderfällt oder von unten her verholzt.
Dazu zählt beispielsweise der Lavendel oder Thymian. Bei solchen sich verholzenden Kräutern kann man einmal im Frühjahr und jetzt einmal im Sommer schneiden und zwar das recht radikal: Direkt über den verholzenden Stängeln schneidet man diese ab. Ab August sollte man aber nicht mehr zurückschneiden, da der Trieb sonst beim ersten Frost erfriert.
Minze und Zitronenmelisse kann man 10 Zentimeter über dem Boden zurückschneiden, bei Salbei und Rosmarin schneidet man nur die weichen Triebe zurück. Genauso bei Dill oder Basilikum, die man aber um ein gutes Drittel zurücknehmen kann, da sie sonst auseinanderfallen.
Gießen und Düngen
Das schöne an Kräutern ist ja, dass sie sehr pflegeleicht sind. Wenn man es einmal raushat, wie man sie zurückschneiden, gießen und düngen muss, ist es eigentlich ein Kinderspiel.
Dabei muss man unterscheiden, ob die Kräuter in Gefäßen oder in einem Beet zuhause sind. In einem Beet reicht es unter Umständen, wenn man einmal die Woche gießt. Jetzt bei Gefäßen sieht die Sache ganz anders aus, gerade im Hochsommer sollte man ein Auge darauf haben. Manche Kräuter wie der Rosmarin welken auch erst sehr, sehr spät, zeigen aber durch braune Blattspitzen an, dass es ihm zu trocken ist.
Das gilt generell für alle Kräuter, die in Gefäßen sind: Regelmäßig kontrollieren! Ich habe hierzu auch mal eine kleine Anleitung geschrieben, wie das mit dem Gießen im Allgemeinen genau funktioniert.
Was das Düngen angeht, reicht es bei Kräutern im Beet, einmal im frühen Sommer eine dünne Schicht Kompost auszubringen. Bei Kräutern im Topf dagegen muss man regelmäßig düngen, da sonst Wachstum und auch Geschmack leiden.
Was den Pflanzen schaden kann
Viele Kräuter (eigentlich alle) lieben die Sonne. Daher sollten die Kräuter an einem sonnigen Platz stehen, der gleichzeitig luftig ist. Beides vermindert das Risiko von Pilz- und Fäulnisbefall. Ich habe zum Beispiel mal den Fehler gemacht, Basilikum zu schattig zu stellen, prompt ist mir das Basilikum weggefault.
Das ist natürlich bei einem Ostbalkon wie meinem etwas schwierig, aber nicht unmöglich. Wenn man einen Befall mit Fäulnis oder Pilzen wie Mehltau entdeckt, kann man auch durch radikalen Rückschnitt versuchen, das Schlimmste zu verhindern. Das gleiche gilt auch bei Befall mit Schädlingen.
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