Dieses Jahr mit Corona denkt man über manches nach und denkt sich: Das könnte man auch mal anders versuchen! Ich bin immer versucht, es mir so einfach wie möglich zu machen. So auch mit den Pflanzen auf dem Balkon: Bisher immer Jungpflanzen oder ausgewachsene Pflanzen gekauft.
Doch dieses Jahr kam ich ins Grübeln und dachte mir: Probier doch mal aussäen aus! Ich hatte mich bisher immer davor gedrückt, weil es aufwändiger ist. Anstatt einfach ins Gartencenter zu gehen und die fertigen Pflanzen zu kaufen, hab ich dieses Jahr eben ausgesät.
Was für und gegen das Aussäen spricht
Praktisch am Aussäen ist, dass man nur ein Samenpäckchen kaufen muss. Das spart Platz beim einkaufen und beim Transport: Wer in der Stadt ohne Auto wohnt möchte sich das so gut es geht sparen.
Außerdem halten die meisten Samen mehrere Jahre. Ich kann mir also auch welche auf Vorrat kaufen und hab fürs nächste Jahr gleich wieder was oder falls ich etwas übrig habe, benutz ich es eben das nächste Jahr. Man kann also eher variieren als wenn man nur eine Pflanze gekauft hat.
Zudem lernt man etwas über Pflanzen: Wie entsteht eine Pflanze? Welche Bedingungen braucht sie? Wie ist die Entwicklung und was muss ich dabei beachten? Dabei kann man zwar auch Fehler machen, aber aus Fehlern lernt man ja auch und macht es beim nächsten Mal besser.
Je nach Pflanze hat man auch das Glück, dass man außerdem auch einfach direkt ins Beet säen kann, ohne dass man den Umweg über das Heranziehen in Anzuchtsgefäßen machen muss.
Aussaatkisten oder andere spezielle Utensilien muss man nicht unbedingt kaufen. Plastikverpackungen, aufgeschnittene Milchtüten und vieles andere lassen sich für die Aussaat verwenden. Profiausrüstung braucht man dafür nicht.
Billiger! Für das Geld bekomme ich mehr Pflanzen fürs Geld, habe aber dafür auch mehr Aufwand und Risiko.
Nachteil vom Aussäen ist dann der, dass man sich jeden Tag drum kümmern muss: Feucht genug? Wie ist die Luftfeuchte? Hell genug? Wann muss ich umtopfen?
Man braucht auch die entsprechenden Bedingungen: Heller, warmer Standort. In einer dunklen Ecke wachsen leider keine Sämlinge heran. Oder wenn, dann nur sehr schlechte.
Es kann natürlich auch etwas mehr falsch laufen. Kleine Pflänzchen sind empfindlicher als größere und nehmen einem Fehler eher übel.
Wie sieht es mit Jungpflanzen aus?
Es geht so schön einfach! Ich kaufe zum Beispiel eine Tomatenjungpflanze. Diese setze ich in ein Gefäß und muss kaum mehr was machen außer gießen und düngen. Einfacher geht es nicht. Außer die Früchte fertig im Supermarkt kaufen.
Man sieht auch schneller Ergebnisse und muss nicht über Wochen warten bis man etwas sieht. Für Ungeduldige wie mich perfekt. Wem geht es noch so?
Weniger Risiko hat man, da die Pflanzen in einer Gärtnerei unter idealen Bedingungen herangezogen wurden und dementsprechend beste Voraussetzungen haben. Vielleicht hat man selber etwas beim aussäen falsch gemacht? Das passiert in einer Gärtnerei eher seltener.
Nachteil von Jungpflanzen ist natürlich der Preis. Wenn ich für mehrere Euro eine Jungpflanzen bekomme, kann ich für das gleiche Geld viel Samen der jeweiligen Pflanzen kaufen.
Der Lerneffekt ist auch nicht so krass, wie wenn man Pflanzen selber aussät.
Man erreicht oft auch nicht die Qualität einer Gärtnerei. Wenn man aussät und die Pflanze immer größer wird, muss man in jedem Entwicklungsstadium bestimmte Schritte beachten und sich daran halten, wenn man bestmögliche Qualität will. Dafür muss man erstmal die Kenntnisse und die Erfahrung haben. Auch hat man oft nicht die klimatischen und technischen Möglichkeiten wie in einem Gewächshaus.
Natürlich kann man ebenfalls Zuhause eine sehr gute Qualität hinbekommen, aber je nach Pflanze geht das entweder gar nicht oder dauert erheblich länger und gerade bei einjährigen Pflanzen fehlt einem die Zeit dazu.
Besser oder schlechter gibt es nicht
Aussäen oder Jungpflanzen? Beides hat seine Vor- und Nachteile. Und für mich persönlich hat es keinen Sieger. Das ist einfach pure Geschmacksache, welche Punkte einem wichtiger sind.
Ich habe dieses Jahr die Aussaat ausprobiert und bin gespannt wie es läuft. Dazu kommt dann auch ein Artikel. Wer möchte, darf gerne seine Erfahrung oder Meinung in die Kommentare schreiben. Vielleicht habe ich auch etwas vergessen?
Auf jeden Fall happy growing!
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