Im Supermarkt ist es ja schon Alltag: Bio-Produkte. Aber auch im Gartenbau werden Bio-Produkte zunehmend wichtiger. Ich hatte ja schon über Bio-Pflanzen berichtet. Insgesamt ist die Entwicklung sehr positiv und es gibt immer mehr Gärtnereien, die auf Bio umstellen. Nicht nur Bio-Gemüsejungpflanzen sondern auch Zierpflanzen werden zunehmend in der Bio-Variante produziert.
Bio-Erde für daheim?
Doch wie sieht es neben den Pflanzen mit den Erden und Substraten aus? Bisher kaufte man normale Erde, die aus viel Torf und Ton und ein paar Zusatzmaterialien bestand. Dass aber Torf nur ein begrenzter Rohstoff ist und dafür ganze Moore trocken gelegt werden, diese Nachricht kommt auch langsam in den Gärten und Balkonen an. Doch hat die Substratbranche darauf schon länger reagiert und bietet torfreduzierte oder auch ganz torffreie Erden an.
Susbtrate im Test
Die Stiftung Warentest hat dabei in einem Test im Mai 19 Blumenerden untersucht. Darunter 5 ohne Torf. Und siehe da: 2 von den 5 Erden ohne Torf kann man guten Gewissens einsetzen und hat dabei nicht einmal Qualitätseinbußen. Eine der wenigen Nachteile an den Bio-Erden ohne Torf ist der wesentlich höhere Preis. Dieser resultiert aber daraus, dass die Erden schwieriger her zu stellen sind und die Ersatzstoffe, die man anstatt Torf und Ton einsetzt, momentan auf dem Markt etwas rar sind (Stichwort Biomasse).
Kaum Einschränkungen
Dass Bio-Erden mittlerweile sehr gut zu verwenden sind, hat auch die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau (LVG) Heidelberg festgestellt. Diese hat in einem Versuch erprobt, wie man torf- und tonfreie (und reduzierte) Substrate auch im Produktionsgartenbau verwenden kann. Ergebnis: Mit kleinen Einschränkungen ist es kein Problem.
Der Nachteil von torf- und tonfreien (oder reduzierten) Substraten (egal ob in der Produktion oder daheim im Garten/Balkon) sind folgende:
- Durch weniger oder kaum Torf und Ton trocknet die Erde schneller aus. Man muss also öfters bzw. anders gießen.
- Durch den großen Anteil an organischem Dünger (Mehr Mikroorganismen) sollte man Bio-Erde nicht lange lagern, sondern zügig verwenden
Das wären die für den Anwender daheim wichtigsten Einschränkungen und selbst diese sind nur auf die ein oder andere Erde und deren Rezeptur an zu wenden. Denn Erden mit Torf, die austrocknen, sind auch nur sehr schwierig wieder feucht zu bekommen.
Fazit
Wer gerne ein wenig mehr ausgeben möchte und auch kann und gleichzeitig der Umwelt etwas Gutes tun möchte, darf gerne zu Bio-Erden greifen. Die Einschränkungen sind minimal und je nach Hersteller und dessen Rezeptur auch kaum vorhanden. Zumal man mittlerweile fast ein schlechtes Gewissen bekommt, wenn man Erden mit Torf einsetzt.
Wer sich da näher informieren möchte, welche Erden sinnvoll sind, dem sei der Bericht bei der Stiftung Warentest empfohlen. Frohes gärtnern!
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