Ich arbeite mittlerweile (seit Februar) nicht mehr in einer Gärtnerei und produziere Pflanzen, sondern ich arbeite in einem Unternehmen, das sich deutschlandweit in Firmen um die Raumbegrünung kümmert.
Das schöne daran ist (unteranderem ;)), dass man mit vielen Menschen in Kontakt kommt. Dabei ist es völlig unterschiedlich, wie einen die Menschen wahrnehmen, wenn man zu Ihnen in die Firma und in die Büroräume kommt.
Die einen starren stur in den Bildschirm, wenn ich hereinkomme und pressen ein kurzes Hallo heraus. Andere schauen einen an und sagen hallo. Andere wiederum freuen sich, dass sie mal jemanden anderes sehen. Manche davon reden dann auch mit einem. Und alleine wenn sich jemand freut, freut einen das ja auch selber.
Manche fragen dann natürlich auch was. Und manchmal sind es eben auch einfachste Dinge. Wie man eben Zimmerpflanzen umtopft.
Die Angst vor dem Umtopfen
In diesem Fall ging es um ein Sphatiphyllum. Ich kann leider nicht mit einem Bild dienen, da ich in den Firmen keine Fotos machen darf/sollte. Auf jeden Fall ist das Sphatiphyllum in einem sehr kleinen Topf. Es wurde mit der Zeit immer größer und bekam mehr und mehr gelbe Blätter. Für mich ein Zeichen zum Umtopfen.
Ich fragte die Dame, die für die Pflanzen verantwortlich war, ob sie die nicht mal umtopfen will (war eine private Pflanze). Sie meinte, dass sie das zwar gerne machen würde, aber keine Ahnung hat, wie man das macht und sich das nicht traut.
Vermutlich hatte sie auch keine Lust dazu und eine gewisse Unsicherheit wird mit Sicherheit auch eine Rolle gespielt haben. Und von dieser Geschichte, kam mir die Idee für diesen Artikel. Denn das Umtopfen ist wirklich nicht schwer!
Woran erkenne ich, dass ich umtopfen muss?
Zunächst einmal muss man schauen, ob man wirklich umtopfen muss. In meinem Fall geht es um eine mehrere Jahre alte Rhipsalis. Wenn es im Topf so aussieht, wie bei meiner Pflanze, dann wird es dringend nötig: Wenig Erde im Topf, schon total verkalkt, bröselig, man sieht dass sie alt und verbraucht ist.
In meinem Fall war die Pflanze nicht zu groß für den Topf. Wenn man aber in anderen Fällen merkt, wie der Topf schon leicht vom Wurzelballen auseinander gedrückt wird oder die Wurzeln schon vielfach unten aus dem Topfboden wachsen, dann sollte man auch dringend umtopfen.
In meinem Fall merkt man auch, dass die Pflanze nicht mehr gut wächst, bei anderen merkt man wie die Blätter gelb werden, beides sind Anzeichen von Nährstoffmangel. Auch hier schafft frische Erde (und Dünger) Abhilfe.
Und wie topft man jetzt um?
Man zieht die Pflanze aus dem bisherigen Topf. In meinem Fall kommt auch kein neuer Topf dazu, sondern sie kommt wieder in den alten Topf mit frischer Erde.
Da die alte Erde komplett nutzlos ist, versuche ich, so viel wie es geht von der alten Erde zu entfernen. Das geht nicht bei jeder Pflanze. In diesem Fall hier aber kann man das Wurzelwerk wunderbar von der alten Erde trennen. Dabei braucht man keine Angst haben, die Pflanze dabei kaputt zu machen. Wenn die ein oder andere Wurzel abbricht, macht das nichts, die wachsen wieder nach.
Am Schluss hat man die Pflanze mit nacktem Wurzelwerk. Man füllt den Topf wieder mit frischer Erde, macht mit 2 Fingern ein Loch rein und zwar so, dass die Pflanze mitsamt Wurzelwerk gut hineinpasst. Die Pflanze setzt man so tief, dass die Wurzeln und ein kleiner Teil der Pflanze unter der Erde ist.
Danach drückt man das Loch wieder zu, füllt etwas Erde noch nach und fertig. Dabei muss der Topf aber nicht randvoll mit Erde sein. Es darf ruhig ein bisschen unterhalb der Kante sein. Denn dann tut man sich beim Gießen einfacher und das Wasser schießt nicht einfach nur über den Topf, sondern kann sich im Topf sammeln und nach unten fließen.
Fertig!
Ja, das war es schon. Hier nochmal die Kurzfassung:
- Pflanze austopfen
- Wurzeln von Erde befreien
- Erde in neuen Topf, Loch reinmachen
- Pflanze einsetzen und wieder fest drücken
Fertig. Bei so kleinen und pflegeleichten Pflanzen ist das wirklich kein Hexenwerk. Bei größeren Pflanzen oder Spezialfällen wie Kakteen muss man auf die richtige Erde achten, auf eine Drainage und andere Sachen. Aber in diesem Fall ist es wirklich recht einfach.
Ich sollte vielleicht dazu sagen, dass man auf die passende Erde achten sollte. Ich habe in diesem Fall mal eine Zimmerpflanzenerde ausprobiert. Das ist aber kein Muss. Dennoch tut das leicht mit Sand vermischte Substrat der Rhipsalis gut, da sie keine Staunässe mag (was die meisten Pflanzen nicht mögen).
Wer traut sich denn sonst nicht an das umtopfen heran? ich helfe gerne weiter: In den Kommentaren, per Mail oder via Brieftaube. :)
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